Das Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (1949-1969)

NS-Geschichte, Netzwerke und Diskurse

Aktuelles

Veranstaltungen

29.01.2021, Tübingen: Digitaler Workshop Kommunikation und Konsensfindung
Politische und gesellschaftliche Netzwerke des  Bundesvertriebenen-ministeriums

Im Zentrum der Veranstaltung stehen Netzwerke zwischen dem Bundesministerium für Vertriebene,  Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (BMVt) und anderen Akteuren, sowohl auf der Ebene staatlicher Organe  als auch Nichtregierungsorganisationen. Auf welchen Grundlagen fußten diese Netzwerke, welche Rolle  spielte die NS-Zeit und wie wirkten sich die Netzwerke auf das Verwaltungshandeln des Ministeriums aus?  Diese Netzwerke waren nicht von Einseitigkeit bestimmt, sondern gestalteten sich als reziprok wirkende  Verbindungen. Das mit nur wenigen Kompetenzen ausgestattete BMVt steigerte seinen eigenen Stellenwert  durch die Vielzahl an Kontakten und Verbindungen zu wichtigen Akteuren in Politik und Gesellschaft. Das  Ministerium bündelte und verarbeitete mit der Vertriebenen- und Flüchtlingsfrage in Verbindung stehende  Interessen, die auf diese Weise Eingang in den politischen Entscheidungsprozess fanden. Darüber hinaus  hatten die einmal eingerichteten Netzwerke jedoch auch einen gegenteiligen Effekt. Das Ministerium wirkte  auf diesem Weg gleichzeitig in andere Organisationen wie etwa die Vertriebenenverbände hinein und wirkte  aus seiner Sicht politisch unliebsamen Entwicklungen entgegen. Die Netzwerke, so die These des Projekts,  wirkten auf beiden Wegen als Pazifierungsinstrumente des BMVt, um die zahlreichen Konflikte und  divergierenden Interessen im Zusammenhang mit der Vertriebenen- und Flüchtlingsfrage auszugleichen und  zu neutralisieren. Damit kam ihnen und dem BMVt bei allr NS-Belastung ein konsolidierender Effekt in den  ersten Nachkriegsjahrzehnten der Bundesrepublik zu.

Das ausführliche Programm finden Sie hier!


02.12.2020, Tübingen: „Vom Schaffen eines geeigneten öffentlichen Klimas. Die Gründung der ARD, die deutsche Vertriebenenfrage und die Medienpolitik des Bundesvertriebenenministeriums in den 1950er Jahren".
Vortrag von Jan Ruhkopf M.A. im Rahmen der Werksstattgespräche des Collegium Carolinum München (CC), in dem er einen Ausschnitt aus seiner Doktorarbeit zur Geschichte des Bundesvertriebenenministeriums vorstellt.
Eine Kooperationsveranstaltung des CC und des IdGL, die online stattgefunden hat.
 

29. – 30.11.2019 , Tübingen: Workshop  "Die zentralen deutschen Behörden nach dem Nationalsozialismus. (Dis-)Kontinuitäten im Denken und Handeln"
 

12.07.2019, Tübingen, Workshop „Kommunikation und Konsensfindung. Politische und gesellschaftliche Netzwerke des Bundesvertriebenenministeriums“

 

16. – 17.11.2018, Tübingen: Workshop Netzwerke und NS-Belastung zentraler deutscher Behörden
 

19. – 20.01.2018, Tübingen: Workshop NS-Belastung zentraler deutscher Behörden. Das Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte 1949-1969


Berichte

Workshop "Netzwerke und NS-Belastung zentraler deutscher Behörden"


Publikationen

Schleusener, Jan, Tagungsbericht: Netzwerke und NS-Belastung zentraler deutscher Behörden, 16.11.2018 – 17.11.2018 Tübingen, in: H-Soz-Kult, 08.03.2019, www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8154.

Ruhkopf, Jan, Tagungsbericht: NS-Belastung zentraler deutscher Behörden. Das Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte 1949-1969, 19.01.2018 – 20.01.2018 Tübingen, in: H-Soz-Kult, 12.03.2018, www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7596.

Beer, Mathias, Flucht und Vertreibung der Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen, München 2011.

Beer, Mathias, Symbolische Politik? Entstehung, Aufgaben und Funktion des Bundesvertriebenenministeriums für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, in: Oltmer, Jochen (Hrsg.), Migration steuern und verwalten. Deutschland vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Göttingen 2003, S. 295–322.

Beer, Mathias, Im Spannungsfeld von Politik und Zeitgeschichte. Das Großforschungsprojekt „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa“, in: VfZ 46 (1998), S. 345–389.

Beer, Mathias, Flüchtlinge – Ausgewiesene – Neubürger – Heimatvertriebene. Flüchtlingspolitik und Flüchtlingsintegration in Deutschland nach 1945, begriffsgeschichtlich betrachtet, in: Beer, Mathias, Migration und Integration. Aufnahme und Eingliederung im historischen Wandel, Stuttgart 1997, S. 145–167.